Wie kürzlich erwähnt, wird der erfolgreiche Umgang mit Daten zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor für Schweizer Unternehmen. Daten werden zum zentralen Unternehmenswert und müssen als kritische Ressource in jede strategische Überlegung miteinbezogen werden.
Klingt doch ganz einfach, oder nicht? Stellt sich nur die Frage... Was genau müssen Unternehmen nun tun um sich in Richtung einer Data-Driven Enterprise zu entwickeln? Welche Hürden sind zu nehmen, und gestaltet sich diese Digitalisierungs-Reise für jedes Unternehmen gleich?
Der Weg eines Unternehmens zur Data-Driven Enterprise verläuft grundsätzlich in Phasen. Und obwohl diese Phasen für jedes Unternehmen unterschiedlich abgegrenzt sein können und auch unterschiedliche Handlungsfelder im Fokus liegen können, gibt es vier grundlegende Maturitätsstufen welche ich kurz durchleuchten möchte:
Phase 1 - Sorgfältigen Umgang mit Daten sicherstellen
In einem ersten und äusserst wichtigen Schritt ist das gesetzeskonforme, sichere Bearbeiten, Transportieren und Speichern der Daten zu gewährleisten. "Sicher" bedeutet in diesem Zusammenhang sowohl den Datenschutz, und insbesondere den Schutz von Personendaten, als auch den Schutz kritischer Daten vor unberechtigtem Zugriff zu gewährleisten. "Bearbeiten" bedeutet, dass die richtigen Daten in der richtigen Qualität zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort den richtigen Personen zur Verfügung gestellt werden. "Transportieren" bedeutet, dass Daten über Hochleistungs-Netze zwischen Standorten ausgetauscht werden, um eine angemessene Verfügbarkeit der Daten zu gewährleisten. Für all dies muss eine flexible, performante und sichere Infrastruktur (und deren Betrieb) den Zugriff auf sämtliche Daten gewährleisten.
Phase 2 - Aus Daten Mehrwerte schaffen
In einer zweiten Phase geht es darum auf Basis von Daten Unternehmenswerte zu schaffen. Was bedeutet dies? Nun... auf Basis von Daten Unternehmenswerte schaffen heisst, dass Daten ihrem Wert entsprechend ganzheitlich über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg aktiv gemanaged werden müssen. Damit aus Rohdaten konkrete Unternehmenswerte entstehen, müssen sie wie alle anderen Unternehmensressourcen behandelt werden. Sie müssen in jede strategische Überlegung, in jeden Planungsprozess, in jeden Steuerungsprozess und in jeden Leistungsprozess als Basiselement mit einfliessen. Zudem müssen IT Anwendungen – sowohl die operativen als auch die dispositiven Systeme – den Prozess des Schaffens von Unternehmenswerten aus Daten durch eine gute Integration der gesamten IT-Landschaft unterstützen.
Damit dies gelingt, müssen Unternehmen Ihren Umgang und Ihren Mindset bezüglich Daten umkrämpeln: Daten dürfen nicht als beiläufiges Nebenerzeugnis behandelt werden. Stattdessen muss der Umgang mit Daten als kritische und strategisch wichtige Ressource in der Unterhemenskultur verankert werden.
Phase 3 - Wettbewerbsvorteile erzielen
Sind die ersten beiden Phasen erstmal bewältigt, geht es in einer weiteren Phase darum auf Basis von Daten konkrete Wettbewerbsvorteile für das eigene Unternehmen zu erarbeiten. Wettbewerbsvorteile durch die Kombination externer und interner Daten zu erreichen bedeutet, dass unternehmerische Entscheide in einem kompetitiven Marktumfeld rasch und aufgrund von belastbaren Informationen getroffen werden sollten. Primär kommt dabei der Analyse von Daten und insbesondere der Analyse des Kundenverhaltens eine zentrale Bedeutung zu: Von Insights über Relevanz hin zu Wachstum.
Darüber hinaus müssen aber auch "externe Daten" wie beispielsweise Daten aus sozialen Netzwerken, Marktdaten und andere demographische Daten, klug kombiniert werden. Die dafür notwendige Funktionalität digitaler Systeme in Unternehmen geht weit über traditionelle Systeme hinaus und erfordert den kombinierten Einsatz innovativer und disruptiver Technologien.
Phase 4 - Neue Geschäftsmodelle ermöglichen
Erst wenn Unternehmen die notwendingen Schritte bezüglich dem Zugriff auf Daten und der Datenverarbeitung getätigt haben, wenn Daten nicht weiter als beiläufiges Nebenerzeugnis behandelt werden, sondern als kritische und strategisch wichtige Ressource gesehen werden, und wenn Unternehmen konkrete Wettbewerbsvorteile durch die Kombination und Analyse von Daten erschaffen, erst dann kann man tatsächlich von einer Data-Driven Enterprise sprechen.
Data-Driven Enterprises sind fähig, Produkte und Dienstleistung in Echtzeit an Kunden- und Marktbedürfnisse anzupassen und können so Ihre Daten im wahrsten Sinne des Wortes "monetarisieren". Flexibilität und vor allem auch die Fähigkeit zukünftige Entwicklungen vorauszusagen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Ob kundenindividuelle Fertigung, Produkte, die zu Services mit SLA oder situativen Preismodellen werden oder Plattformen, die Produkte und Services verschiedenster Lieferanten und Partner in einem digitalen Ecosystem intelligent kombinieren - eine Vielzahl neuer Geschäftsmodelle wird möglich: Datengetriebener Geschäftsmodelle.
Digitale Systeme der Zukunft müssen die vollständige Vernetzung von Menschen, Dingen und Maschinen und den umfassenden Datenaustausch zwischen allen Beteiligten jederzeit gewährleisten.
Und Daten sind für Unternehmen die Brücke zum Erfolg!